Veranstaltung: „Integriert euch! Lebensrealitäten muslimischer Jugendlicher in Deutschland“ mit Aladin El-Mafaalani

Islamische Gemeinde • 2. September 2023

Veranstaltung: „Integriert euch! Lebensrealitäten muslimischer Jugendlicher in Deutschland“ mit Aladin El-Mafaalani

„Ich habe schon an vielen Orten einen Vortrag gehalten, in Konferenzsälen, Kirchen, Synagogen und Moscheen. Zum ersten mal bin ich für einen Vortrag in einem Zirkuszelt.“, so fing Aladin El-Mafaalani seinen Beitrag an. 
Ungewöhnlich war nicht nur das Ambiente, sondern auch das Thema „Integriert euch!“.
 
Anne Broden, seit 17 Jahren Leiterin des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW), wies auf die Anführungszeichen hin: „Es ist eine ständige Aufforderung gegenüber Muslim:innen. Diese beinhaltet aber auch einen Generalverdacht, dass Muslim:innen nicht genug integriert seien. Es ist abwertend, die Betonung liegt auf ‚ihr seid anders‘.“
 
Aladin El-Mafaalani legte mit aktuellen Beispiele dar in welchen Spannungsfeldern muslimische Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind. Da sei einmal die Familie, die einen sehr hohen Bildungserfolg und zugleich Loyalität zur eigenen Weltanschauung erwarte. Dann komme die Schule mit ihren ganz eigenen Erwartungen. Diese kollidierten oft auch mit den familiären Erwartungen. Hinzu kämen die medialen und politischen Zuschreibungen. Inmitten dieser Spannungsfelder wachsen migrantische Kinder auf.
 
Folgende Aussage El-Mafaalanis regte zum Nachdenken an: „Die zentrale Folge gelungener Integration hat ein erhöhtes Konfliktpotenzial. Denn gut integrierte Migrant:innen möchten mitreden und die Gesellschaft mitgestalten. Das führt dann zu Konflikten mit denen, die bereits die Spielregeln festgelegt haben und von eben diesen profitieren.“
 
Tuncay Nazik, Leiter der Islamischen Gemeinde betonte, dass Integration kein Allheilmittel sei. „Wir haben unter uns Nachfahr:innen von aus Herne und Bochum deportierten Jüd:innen. Die haben uns erzählt, dass die Jüd:innen damals eigentlich die am besten integrierten Bürger:innen waren. Sie sprachen deutsch, hatten deutsche Namen, einige waren sogar unbeschnitten. Sie waren in Parteien und Vereinen aktiv. Das alles hat sie allerdings nicht vor der Shoa gerettet. Rassismus verschwindet nicht, wenn Integration gelingt. Rassismus bleibt Rassismus.“
 
Weitere Gäste auf dem Podium waren von der KI der Psychosoziale Elternberater Gürkan Uçan. Er erzählte von seiner Ankunft in Deutschland, wie er angekommen, aber nicht angenommen wurde.
 
Die Kinderanwältin Nuray Sülü steht Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen für Ideen, Wünsche und Probleme seit drei Jahrzehnten zur Verfügung. Nuray Sülü erzählte ebenfalls wie sie mit täglicher Diskriminierung zu kämpfen hat. Sie wurde selbst in einer „Auffangklasse“ aufgenommen. Diese haben aktuell einen schöneren Namen; die „Willkommensklasse“.
 
Auch die Jugendleiterinnen der Islamischen Gemeinde, Alânur Davulcu und Cansu Aydın, standen auf dem Podium. 
Alânur Davulcu erzählte wie sie rassistisch beleidigt und bespuckt wurde. Weder die Polizei noch die Bogestra, wo der Vorfall stattgefunden hat, hätten darauf reagiert. Auch wenn sie dies sehr schade finde, ermutige sie dieser Vorfall dazu, aktiver gegen Diskriminierung vorzugehen. 
Auf die Frage aus dem Publikum, wenn nicht Integration, was dann der Weg zu einem harmonischen Zusammenleben sei, gab Cansu Aydın eine klare Antwort: „Wir haben eine wunderbares Grundgesetz, welches uns die nötigen Grundlagen für ein friedliches Miteinander an die Hand gibt. Es reicht, wenn wir uns auf die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung berufen und dementsprechend handeln. Das gilt für alle, für die, die schon länger hier leben und für die, die neu zugezogen sind.“
 
Die gemeinsame Veranstaltung der Islamischen Gemeinde Herne-Röhlinghausen, des KI Herne, des Circus Schnick-Schnack und der PfD Herne war mit ca. 140 Teilnehmenden gut besucht.

von Islamische Gemeinde 25. Oktober 2025
25.10.2025, Heidelberg - Rund 45 Mitglieder der Islamischen Gemeinde unternahmen am Samstag eine Bildungsreise nach Heidelberg. Ziel der Reise war die Demokratieförderung sowie die Stärkung der interkulturellen Kompetenz. Die Reise wurde von Ehrenamtlichen aus der Gemeinde organisiert und begleitet. Besucht wurden unter anderem die Gartenmoschee im Schlosspark Schwetzingen – ein Symbol für Toleranz in der Aufklärung – sowie die Gedenkorte der Bücherverbrennung von 1933 und der ehemalige Synagogenplatz in Heidelberg. An diesen Orten wurde deutlich, wie gefährlich die Ideologie des „undeutschen Geistes“ war, mit der Menschen ausgegrenzt, Bücher verbrannt und Denkende verbannt wurden. Diese Haltung, die Vielfalt als Bedrohung sieht, ist keine reine Erinnerung an die Vergangenheit – sie findet auch heute in abwertenden und ausgrenzenden Diskursen ihre Parallelen. Kleingruppen, bestehend aus den Teilnehmenden der Bildungsreise, hielten an den jeweiligen Orten kurze Vorträge zu den wichtigsten Eckdaten.
von Islamische Gemeinde 23. Oktober 2025
23.10.2025, Herne - Ayşe und Tuncay Nazik von der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen besuchten die Gruppe für einen Vortrag zum Thema „Die zentralen Glaubensgrundsätze des Islam“. Rund 30 Frauen und Männer waren anwesend. Neben den Grundlagen des Islam wurden auch die Hochachtung gegenüber Maria und Jesus sowie die Stellung der Frau im Islam thematisiert.
von Islamische Gemeinde 18. Oktober 2025
18.10.2025, Oberhausen - Der Turnverein Röhlinghausen e.V. und die Muslimische Jugend Röhlinghausen unternahmen einen Ausflug ins Gasometer Oberhausen in die aktuelle Ausstellung „Planet Ozean“. Insgesamt 28 Personen konnten ihr Bewusstsein für den Schutz der Meere und die zunehmende Verschmutzung durch Plastikmüll stärken. Nach dem Besuch der Ausstellung ging es zum gemeinsamem Abendessen in ein Restaurant. Da ergab sich auch die Möglichkeit zum Austausch über das neugewonnene Wissen.
von Islamische Gemeinde 16. Oktober 2025
16.10.2025, Herne - Mitglieder der Muslimischen Jugend Röhlinghausen übergaben drei Paletten mit Lebensmitteln an den Verein „Menschen ohne Bleibe“, der sich in Bochum um obdachlose Menschen kümmert. Die Jugendlichen unterstützten den Transport und die Übergabe der Lebensmittel und kamen mit den Verantwortlichen des Vereins ins Gespräch. Zusätzlich wurden zwei Paletten mit Lebensmitteln an den Verein „Das Kollektiv“ übergeben, der regelmäßig Hilfseinsätze im Flüchtlingslager Calais in Frankreich durchführt.
von Islamische Gemeinde 14. Oktober 2025
14.10.2025, Herne - Am Dienstagabend besuchte Ralf Düssel, Evonik Head of Sustainability, die Muslimische Jugend Röhlinghausen in den Gemeinderäumlichkeiten. Rund 15 Mitglieder der Jugend nahmen am Austausch teil. Nachdem sich Düssel selbst vorstellte, gab er einen kurzen Einblick in chemische Prozesse und weltweite Nachhaltigkeitsziele im Vergleich zu den Nachhaltigkeitszielen Evoniks. Zwischendurch war immer Raum für kritische Nachfragen. Entsprechend des jungen Publikums gab Ralf Düssel auch einen Überblick über die Ausbildungs- und Studiumsmöglichkeiten bei Evonik. Der Abend endete mit offenen Gesprächen.
von Ialamische Gemeinde 6. Oktober 2025
06.10.2025, Dortmund - Als Referent zum Thema „Muslimische Schüler:innen im christlichen Religionsunterricht“ wurde Tuncay Nazik von der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen zur ökumenischen AG nach Dortmund eingeladen. Im Mittelpunkt standen der Erfahrungsaustausch über die religiöse Orientierung muslimischer Schüler:innen sowie die Frage, wie Lehrkräfte mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen im Unterricht umgehen können. Nazik machte deutlich, dass zwischen kulturellen und religiösen Prägungen klar unterschieden werden muss. Er betonte, dass Sensibilität im Umgang mit Religion wichtig ist, aber nicht automatisch mit tieferem religiösem Wissen der Schüler:innen gleichgesetzt werden darf.
von Islamische Gemeinde 2. Oktober 2025
02.10.2025, Herne - Ayşe und Tuncay Nazik von der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen besuchten die Ausstellungseröffnung „Mahlzeit! Wie Essen uns verbindet“ in der Kreuzkirche Herne. Auf Anfrage von Frau Sardasht trug die Islamische Gemeinde Röhlinghausen ebenfalls einige Objekte zur Ausstellung bei. Dazu gehören unter anderem ein Wasserkrug sowie eine Schale für Datteln, die insbesondere im Ramadan zum Einsatz kommen. Die Sonderausstellung im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne beschäftigt sich kulturübergreifend mit den sozialen Aspekten des gemeinsamen Essens und Trinkens. Die Ausstellung wird vom 02.10.2025 bis zum 13.09.2026 zu sehen sein. Foto von links Ayse Nazik, Museumsleiterin Melanie Wunsch, Tuncay Nazik
von Islamische Gemeinde 1. Oktober 2025
Ihr habt die Möglichkeit uns und unser Gemeindeleben kennenzulernen sowie Fragen zum Islam zu stellen. Zudem veranstalten wir Kicker- und Tischtennisturniere und bieten eine Henna-Tattoo-Station an. Für das leibliche Wohl ist mit türkischen und arabischen Leckereien sowie einem Eiswagen gesorgt. Wann: 03.10.2025, 15-19 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
von Islamische Gemeinde 1. Oktober 2025
01.10.2025, Herne - Der Vortrag über Abraham, gehalten vom Gemeindeimam Ibrahim Nazik, fiel bewusst auf den jüdischen Versöhnungstag Jom Kippur. Rund 30 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Abraham wurde als Person hervorgehoben, die Jüd:innen, Christ:innen und Muslim:innen verbindet. Imam Nazik betonte, dass alle drei Religionen zu einer geistlichen Familie gehören und dass Abrahams Glauben, Gastfreundschaft und Friedfertigkeit, vor allem in schwierigen Zeiten, als Vorbild für alle Gläubigen dienen kann. Die Veranstaltung wurde vom Landesprogramm „Ehrenamt im Kontext Prävention“ gefördert.
von Islamische Gemeinde 29. September 2025
29.09.2025, Herne - Die 6. Klasse des Hellweg-Gymnasiums Bochum besuchte im Rahmen des Faches Evangelische Religionslehre mit ihren Lehrerinnen die Islamische Gemeinde Röhlinghausen. Tuncay Nazik, stellvertretender Imam der Gemeinde, empfing die Gruppe. Zudem informierte Nazik die Schüler:innen über die Gemeindearbeit und das Gemeindeleben. Neben Spiel und gemeinsamen Aktivitäten gab es auch Naschereien für die Kinder.
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