Veranstaltung: „Zur Geschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus in Herne und Wanne-Eickel: Die Betreffenden sind zu vernichten“
Veranstaltung: „Zur Geschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus in Herne und Wanne-Eickel: Die Betreffenden sind zu vernichten“

Am 18.01.2024 besuchten Vertreter der Islamischen Gemeinde die Veranstaltung zur Geschichte des Nationalsozialismus in Herne im Stadtteilzentrum PLUTO. Unter dem Titel „Die Betreffenden sind zu vernichten“, referierte Markus Günnewig, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund, über die Verbrechen der Gestapo in der Endphase des Zweiten Weltkriegs.
Die jüngsten Enthüllungen über rechtsextreme Konzepte zur massenhaften Vertreibung von Menschen aus Deutschland, unterstreichen erneut die Dringlichkeit einer fortlaufenden Auseinandersetzung mit dem NS-Regime. Ein fundiertes Wissen über die Hintergründe und das Ausmaß der NS-Verbrechen ist von entscheidender Bedeutung, um eine kritische Haltung gegenüber aktuellen Formen der Ausgrenzung, des Rassismus, Antisemitismus und völkisch-nationalistischen Denkens zu entwickeln.
Markus Günnewig verdeutlichte in seinem Vortrag, wie in den ab 1943 zunehmend zerstörten deutschen Städten Ausnahmezustände und Kontrollverlust durch die Gestapo mit entgrenzter Gewalt kompensiert wurden. Besonders sowjetische Zwangsarbeiter:innen wurden bis zuletzt zunehmend exekutiert. Günnewig zeigte auf, wie die Erwartungen an eine Revolution am Ende des Zweiten Weltkriegs, Rassismus und eine radikale Kriegsideologie dazu führten, dass die Unterschiede zwischen politischer Gegnerschaft und anderen Formen abweichenden Verhaltens, verschwammen.
Für die Gestapo war während der Endphase des Zweiten Weltkriegs nur die (erwartete) Störung der Ordnung an der „Heimatfront“ von Bedeutung, deren Stabilität als kriegsentscheidend galt und daher mit allen Mitteln aufrechterhalten werden sollte. Bei der Annäherung der Alliierten zum Ende des Krieges waren mobile Gestapo-Kommandos für das Halten der Fronten zuständig und ermordeten noch vor der Räumung deutscher Städte zahlreiche Häftlinge.
Auch Mehmet Akif Akyıldız, Jugendleiter der Gemeinde, war als Vertreter dort: „Ich war schockiert über die menschenunwürdige Behandlung, der so viele Menschen während des zweiten Weltkrieges ausgesetzt waren. Die aktuellen Ereignisse lassen immer wieder daran denken.“









