„Judentum und Islam - eine theologische Beziehungsgeschichte“ mit Gàbor Lengyel
„Judentum und Islam - eine theologische Beziehungsgeschichte“ mit Gàbor Lengyel
Am 21.05.2023 hielt Gàbor Lengyel, Holocaust-Überlebender und als Rabbiner Mitglied der deutschen Allgemeinen Rabbinerkonferenz, einen Vortrag über die Gemeinsamkeiten des Judentum und Islam. Außerdem berichtete er von seinen Erfahrungen im jüdisch-muslimischen Dialog.
„Juden und Muslime stehen im Verdacht, sich über kurz oder lang die Köpfe einzuschlagen, wenn man sie zusammenbringt und über Glauben, Gesellschaft und Politik diskutieren lässt. Zu vieles scheint zwischen den beiden Religionen und Traditionen zu stehen, als das eine friedliche Unterhaltung möglich wäre. Ist das wirklich so?“, fragte Rabbiner Gàbor Lengyel zu Anfang.
Dr. Gàbor Lengyel nannte drei wichtige Aspekte für einen fruchtbaren Dialog zwischen Jüd:innen und Muslim:innen:
1. Weder Jüd:innen noch Muslim:innen sind das Sprachrohr bestimmter Länder oder Gruppierungen.
2. Der jetzige Antisemitismus in der muslimischen Community ist eine politische Erscheinung und hat keine theologische Basis.
3. Erst das Verbindende zwischen den Religionen feststellen und sich gegenseitig kennenlernen. Danach schwierige Themen ansprechen.
Gàbor Lengyel ist seit längerer Zeit im Interreligiösen Dialog aktiv. Eine seiner Begegnungen beschreibt er wie folgt: „Es war Liebe auf dem ersten Blick. Wir haben uns mit den Verantwortlichen der Gemeinde in Osnabrück kennengelernt und sofort hat sich zwischen uns Liebe entwickelt und Tuncay lud mich ein, in der Gemeinde zu sprechen und so stehe ich nun vor euch.“
Am Ende seines zweistündigen Vortrages und einer Frage-Antwort-Runde, die eigentlich nur für eine Stunde vorgesehen war, kamen Jüd:innen, Christ:innen und Muslim:innen zu dem Ergebnis: „Ja, wir können friedlich miteinander reden.“
Nach einem gemeinsamen Mittagessen fand die Veranstaltung nach mehr als drei Stunden ein Ende.









