Veranstaltung: „Erinnern und Gedenken gegen das Vergessen“
Veranstaltung: „Erinnern und Gedenken gegen das Vergessen“
Am 03.11.2023 besuchten Tuncay Nazik und Havle Nazik die Veranstaltung „12 Jahre nach der sogenannten NSU-Selbstenttarnung - Erinnern und Gedenken gegen das Vergessen“ im Dortmunder Theater.
Dieses Podiumsgespräch offenbarte die erschreckende Behandlung der Angehörigen und die Ignoranz der deutschen Behörden.
Statt dem Hinweis nachzugehen, dass es sich bei den Täter:innen um Rechtsextreme handeln könnte, setzten sie die Angehörigen stundenlangen Verhören und unhaltbaren Beschuldigungen aus. Zudem verbreiteten sie Gerüchte über die Opfer. Gamze Kubaşık sagt dazu: „Gerüchte, dass mein Vater Drogen an Kinder verkauft habe, machten die Runde. Die Ehre meines Vaters wurde zum zweiten mal kaputt gemacht.“
Gavriil Voulgaridis, Bruder des ermordeten Theodoros Voulgaridis, drückt seine Verzweiflung und Wut aus: „In vier Jahren Gericht hat mir noch nie jemand gesagt, warum mein Bruder ermordet worden ist.“
Er fügt hinzu: „Meine deutschen Mitmenschen haben mir nie ein Zugehörigkeitsgefühl vermittelt. Ich bin nicht deutsch. Ich bin Grieche. Ich bin Gastarbeiterkind. Sobald mein Kampf hier ausgefochten ist, gucke ich, dass ich in den Süden gehe.“
Der Neffe des ermordeten Süleyman Taşköprü gibt auch Grund zur Hoffnung: „Hass bringt dich nicht weiter. Hass führt dich nirgendwo hin. Die NSU-Terroristen haben aus Hass getötet.“
Zum Schluss appelliert Gamze an alle: „Mein Vater war ein Teil dieser Gesellschaft. Wir alle sind dafür verantwortlich, dass er nicht vergessen wird, dass erinnert wird. Wir alle sind auch dafür verantwortlich, dass Forderungen nach Aufklärung und Konsequenz gestellt werden.“









