Ein offener Brief an Herrn Friedrich Merz

Islamische Gemeinde • 22. Dezember 2023

Ein offener Brief an Herrn Friedrich Merz

Elhamdulillah, MaşAllah, Masel tov 

Dank Friedrich Merz hat die Debatte um die Leitkultur endlich eine Richtung gefunden. 
Ich bin bekanntlich für das Grundgesetz, sehe mich selbst als einen Verfassungspatrioten. Trotzdem habe ich gemerkt, dass da was fehlt, das gewisse Extra. Doch mithilfe abendländisch-ritterlicher Hilfe, genau wie der Heilige Sankt Martin geholfen und geteilt hat, haben Sie, Herr Merz, mir das gewisse Extra gezeigt. Sie haben geteilt, nicht nur ihr Wissen. Sondern die Bevölkerung. In zwei Lager. In die, die die Leitkultur leben und die, die sie nicht ausleben. Sie haben geteilt. Und wahrscheinlich das Teilen vom Sankt Martin falsch verstanden; VERteilen was man hat. 
Doch die Leitkulturdebatte musste gefüllt werden. Da eilte Ihnen der Weihnachtsbaum zur Hilfe. Wie wunderbar die Geburt Jesu, Sohn Marias, die Welt veränderte (das ist ernst gemeint!), so ändert ein Weihnachtsbaum tausende Jahre später Ihre Vorstellung einer Leitkultur, eilt zur Hilfe, um zu teilen. In die, die einen Baum aufstellen und in die, die keinen Baum aufstellen. Danke, dass Sie, genau wie es uns Jesus gelehrt hat, immer wieder zu teilen versuchen. 
Es gibt auch Wissenschaftler:innen, die es einfach nicht verstehen wollen. So zum Beispiel der Professor für das Neue Testament an der Georg-August-Universität Göttingen, Wolfgang Reinbold, der behauptet, dass Weihnachten nicht mal zu den Ur-Festen des Christentums gehöre. 

Lieber Herr Merz, Sie haben gesagt: „Wenn wir von Leitkultur sprechen, von unserer Art zu leben, dann gehört für mich dazu, vor Weihnachten einen Weihnachtsbaum zu kaufen“. Ok, wenn Sie es sagen, muss es stimmen, auch wenn ich es nicht ganz verstanden habe. Zwar wurde ich zu einem „kleinen Pascha“ erzogen, wie Sie mich und meinesgleichen gerne nennen, trotzdem lese ich doch das, was Gutbürgerliche wie Sie so sagen und schreiben. Und das bereitet mir einige Probleme, denn vor kurzem haben Sie gesagt, dass die Leitkultur „ohne Wenn und Aber“ anerkannt werden müsse. Sie umfasse „auch das gemeinsame Bewusstsein von Heimat und Zugehörigkeit“ und könne „nicht ohne Verständnis unserer Traditionen und Bräuche“ sowie „der deutschen Kultur und Sprache sowie unserer Geschichte und der daraus resultierenden Verantwortung“ bestehen. 
 
Wenn ich jetzt diese beiden Aussagen zusammenführe, komme ich zu dem Ergebnis, dass das Kaufen eines Weihnachtsbaumes zur Leitkultur gehört und ohne Wenn und Aber von jedem anerkannt werden muss. Dann bekomme ich aber langsam Angst. Müssen Menschen anderen Glaubens, also zum Beispiel Muslim:innen und Jüdinnen und Juden, auch einen Baum kaufen? Für Muslim:innen wäre das eher machbar, denn Jesus genießt im Islam eine hohe Stellung. Für unsere jüdischen Geschwister sieht das schon schwieriger aus. Denn der Jude Jesus war und ist für die meisten Menschen jüdischen Glaubens weder Gott noch Sohn Gottes, nicht mal ein Prophet. Sie sehen, es wird kompliziert, Herr Merz. Aber als Politiker haben Sie die Kurve natürlich noch gekriegt. Für Sie gehöre nämlich auch die Religionsfreiheit zur Leitkultur. Doch man hört das Zähneknirschen mit dem sie das Wort „Religionsfreiheit“ aussprechen. 
Können Sie mit bitte ganz langsam und in einfachen Worten erklären, wie ich die oben genannten Aussagen verstehen kann? 
 
Ach ja, als Privatjet-Nutzer haben Sie natürlich auch Größe gezeigt und uns Fußvolk wertvolle Spar-Tipps gegeben: das Zünden von Kerzen habe den positiven Nebeneffekt, dass das Zimmer wärmer werde. Sie würden auch nur die Zimmer heizen, die Sie benutzen. Wow, ein Satz mit großem Effekt. Ich Idiot benutze alle Zimmer in meiner Wohnung, Kinderzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer. Habe auch extra nochmal überprüft, ob ich geheime Zimmer habe, die ich unwissentlich heize. Bin nicht fündig geworden. 
Vielleicht nutze ich ein Zimmer seltener als das andere, doch selbst Expert:innen sagen, dass auch wenn man für mehrere Tage oder Wochen weg ist oder das Zimmer nicht nutzt, die Heizungen nicht komplett zugedreht werden sollten, da die Gefahr für bei Frost kaputte oder eingefrorene Leitungen und Schimmel steige. Auf wen soll ich denn hören? Das sind zwar Expert:innen, die das sagen, doch was haben die schon zu sagen, oder? 
 
Ich schicke ihnen weihnachtliche Grüße, Herr Merz.

von Islamische Gemeinde 9. Juni 2025
Unter den mehr als 25.000 mutigen Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs Jüd:innen retteten und als „Gerechte unter den Völkern“ von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geehrt wurden, befindet sich als einzige Person arabischer Herkunft Mohammed Helmy. Mohammed bliebt während des ganzen Krieges in Berlin und rettete durch einen Balanceakt zwischen Anpassung und Subversion das Leben der Jüdin Anna Boros. Dieses Buch wirft ein Licht auf eine fast vergessene Welt, das alte arabische Berlin der Weimarer Zeit, das gebildet, fortschrittlich und in weiten Teilen alles andere als judenfeindlich war. Einige arabische Menschen in Deutschland stellten sich in den Dienst des NS-Regimes. Aber viele bildete einen Teil des deutschen Widerstands gegen den NS-Terror. Wann: 15.06.2025, 14 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Um Anmeldung unter ‪+49 170 2679898 oder per Mail an info@ig-ev.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Lesung „Der Muslim und die Jüdin“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
von Islamische Gemeinde 9. Juni 2025
In dem knapp 45-minütigen Vortrag betrachtet Prof. Dr. Fereidooni Zusammenhänge und Unterscheidungen von Rassismus und Antisemitismus, deren aktuelle Erscheinungsformen in der Widerspiegelung von gesellschaftlichen Stimmungslagen und die unterschiedlichen emotionalen Aufladungen im Verhältnis zum Nationalsozialismus sowie zum europäischen Kolonialismus. Wann: 12.06.2025, 18 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Um Anmeldung unter +49 170 2679898 oder per Mail an info@ig-ev.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Veranstaltung „Antisemitismus und Rassismus in der Migrationsgesellschaft“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
von Islamische Gemeinde 12. Juni 2025
05.06.2025, Herne - Die Muslimische Jugend Röhlinghausen übergab anlässlich des Opferfestes drei Paletten Sachspenden an die Tafel Wattenscheid sowie die Tiertafel RheinErft e.V. Die logistische Herausforderung konnte dank der tatkräftigen Unterstützung der Jugendlichen sowie der Bereitstellung eines LKWs durch das Unternehmen Optimum Möbel bewältigt werden.
von Islamische Gemeinde 2. Juni 2025
In dem knapp 45-minütigen Vortrag betrachtet Prof. Dr. Fereidooni Zusammenhänge und Unterscheidungen von Rassismus und Antisemitismus, deren aktuelle Erscheinungsformen in der Widerspiegelung von gesellschaftlichen Stimmungslagen und die unterschiedlichen emotionalen Aufladungen im Verhältnis zum Nationalsozialismus sowie zum europäischen Kolonialismus. Wann: 12.06.2025, 18 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Um Anmeldung unter ‪+49 170 2679898‬ oder per Mail an info@ig-ev.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Veranstaltung „Antisemitismus und Rassismus in der Migrationsgesellschaft“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
von Islamische Gemeinde 28. Mai 2025
28.05.2025, Herne - Im Rahmen einer fünfwöchigen zertifizierten Multiplikator:innenschulung haben sich Mitglieder der Muslimischen Jugend Röhlinghausen erfolgreich als Dialogbegleiter:innen qualifiziert. Hafsa und Süleyman Aydemir, Ravda Can, Musab Nazik, Tuncay Nazik, Ayşe Nazik sowie Salih und Berat Davulcu nahmen an der Weiterbildung teil, die die Grundlagen des Islam und Christentums sowie Methoden des interreligiösen Dialogs vermittelte. Als Dialogbegleiter:innen bauen sie Brücken zwischen Gemeinden unterschiedlicher Glaubensrichtungen, begleiten interessierte Gruppen in Moscheen und Kirchen und stehen ihrem Umfeld als kompetente Ansprechpartner:innen für Fragen rund um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Religionen zur Verfügung.
von Islamische Gemeinde 28. Mai 2025
28.05.2025, Herne - Mareike Häseker, Sozialpädagogin, und Henning Evers, Medienpädagoge, vom Kompetenzwerft in Kiel besuchten die Muslimische Jugend Röhlinghausen für einen interaktiven Workshop für den Umgang mit insbesondere strafbaren Inhalten im Netz. Im Mittelpunkt standen der Schutz persönlicher Daten, aber auch der Umgang mit strafbaren Inhalten wie (kinder-)pornografisches Material. Der Workshop „Aufklärung über strafbare Inhalte im Internet für Kinder und Jugendliche“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
von Islamische Gemeinde 12. Juni 2025
21.05.-25.05.2025, Berlin - Die Jugendleiter Mehmet Akif Akyildiz und Ozan Inam von der Muslimischen Jugend Röhlinghausen nahmen am ersten Intensivmodul der Botschafter:innen-Ausbildung „The Next Generation – Junge Stimmen für eine starke Gesellschaft“ in Berlin teil. Das Programm wird von meet2respect durchgeführt und durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert. Das Ziel des Projekts ist es, junge jüdische und muslimische Erwachsene aus ganz Deutschland zu vernetzen und sie gezielt für den interreligiösen Dialog sowie gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, insbesondere Antisemitismus und Antimuslimischen Rassismus, zu qualifizieren. Die Teilnehmenden werden zu Multiplikator:innen ausgebildet, die mit eigenen Projekten und Initiativen einen Beitrag zu einer offenen, demokratischen und vielfältigen Gesellschaft leisten. Im Mittelpunkt standen Workshops zu Antidiskriminierung, interreligiösem Dialog und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Die Teilnehmenden erhielten methodische und fachliche Qualifizierung durch Expert:innen und konnten sich mit anderen engagierten jungen Menschen aus jüdischen und muslimischen Communities austauschen. Im weiteren Verlauf der Ausbildung folgen zusätzliche Online-Workshops sowie ein von den Teilnehmenden selbst organisierter Schulbesuch in der eigenen Stadt. „Wir werden die gewonnenen Erkenntnisse und Kontakte nutzen, um den interreligiösen Austausch in unserer Umgebung weiter zu fördern und uns weiterhin aktiv gegen Vorurteile und Ausgrenzung einsetzen“, erwähnten die Jugendleiter abschließend.
von Islamische Gemeinde 24. Mai 2025
Die Muslimische Jugend Röhlinghausen verteilt kostenlose Schreibtischunterlagen entweder mit einer Europa- oder Weltkarte. Wann: 31.05.2025, 12-14 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne)
von Islamische Gemeinde 24. Mai 2025
24.05.2025, Herne – Hamza und Recep Davulcu sowie Muhammed Civak von der Muslimischen Jugend Röhlinghausen nahmen mit einem Glücksrad und kostenlosen Tierpflegeprodukten zum Verschenken am Mitmachfest am Buschmannshof teil. Auch prominente Besucher waren dabei, unter anderem unser Oberbürgermeister Frank Dudda.
von Islamische Gemeinde 16. Mai 2025
Souad Lamroubal, Gastarbeiterkind und Integrationsbeamtin, setzt sich in ihrem Buch „Yallah Deutschland, wir müssen reden!“ mit Themen rund um Identität und Integration in Deutschland auseinander. Dabei beschäftigt sie sich auch mit der Frage wer wir Deutsche sind und wann wir Deutsche sind. Die Frage, wann Integration gelungen ist, kann Lamroubal besser beantworten als die meisten. Sie kennt nämlich beide Seiten: die Erwartungen der Ankommenden und die Ansprüche deutscher Behörden. Auch gewährt die Autorin Einblicke in ihre marokkanische Familiengeschichte und erzählt von ihrer früh verstorbenen Mutter, die ihr ein Vorbild war. Wann: 01.06.2025, 12 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Um Anmeldung unter +49 170 2679898 oder per Mail an info@ig-ev.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Lesung „Yallah Deutschland, wir müssen reden!“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Liebe Grüße Tuncay Nazik Islamische Gemeinde Herne-Röhlinghausen e.V. Rheinische Str. 25 44651 Herne Tel: 02325- 60785 www.ig-ev.de
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